Sekunden entscheiden: RSC verliert das Pokalfinale
Nach den Damen haben auch die Herren des RSC Cronenberg das Finale um den deutschen Rollhockey-Pokal verloren. In einem äußerst spannenden Duell mussten sie sich der RESG Walsum geschlagen geben – nach dem 1:2 im Hinspiel kamen sie am Sonntag nicht über ein 4:4 hinaus. Damit geht der Pokal erstmals seit 2003 wieder nach Duisburg. Wir gratulieren!
Der Rahmen für die beiden Finalspiele hätte nicht ehrenwerter ausfallen können. Sowohl am Samstag in Walsum als auch am Sonntag in Cronenberg traten die Teams vor einem ebenso zahlreichen wie lautstarken Publikum auf; beide Fanlager heizten ordentlich ein.
Auch auf der Bahn ging es hoch her, ganz so, wie man es in diesem Rollhockey-Klassiker gewohnt ist. Die Mannschaften schenkten sich nichts, es gab viele Zweikämpfe, viele Strafen, aber genauso auch sehenswerte Spielzüge und Dribblings. Im Hinspiel legte Walsum dank einer guten Chancenverwertung vor. Die Roten Teufel waren schon mit 2:0 vorn, ehe Thomas Köhler mit einem direkten Freistoß noch der so wichtige Anschlusstreffer gelang.
Dadurch war nämlich tags darauf in der Alfred-Henckels-Halle weiterhin alles offen. Und als Aaron Börkei in der 6. und 7. Minute doppelt traf, stand die Tribüne Kopf – der RSC war wieder vorn. Alex Ober brachte Walsum zwar schnell wieder heran, doch erneut war es Standard-Spezialist Thomas Köhler, der das 3:1 und somit die erneute Gesamt-Führung erzielte. Der Knackpunkt war vielleicht, dass die RESG noch kurz vor der Pause zum 3:2 kam. So war die Ekstase gebrochen, und in der zweiten Hälfte nutzten die Gäste ihren psychologischen Vorteil routiniert aus. Ein weiterer Cronenberger Treffer durch Lucas Seidler war an diesem Tag zu wenig. Dem Walsumer Miquel Vila gelang das goldene Tor zum 4:4, das auch trotz einer turbolenten Schlussphase Bestand hatte. So fehlte nur ein Tor zur Verlängerung.
So bitter die Niederlage ist: Der RSC hat sich wenig vorzuwerfen. Fans und Spieler sorgten für ein stimmungsvolles Finale, die Schiedsrichter leiteten die Partien sehr fair, und Walsum ist letztlich verdienter Pokalsieger, dem das altbekannte Quäntchen Spielglück beschieden war. In den Playoffs um die Meisterschaft werden die Löwen aufs Neue angreifen.