1. Bundesliga: Die LöwenRollhockey

Die „alten Herren“ richten’s: Herzschlagspiel sichert Löwen einen Punkt

Mit einer Willensleistung gelang den Herren des RSC Cronenberg ein Punktgewinn beim Bundesligaspiel in Düsseldorf. Zwar verloren die Löwen das anschließende Penaltyschießen mit 1:2, doch auf das 5:5 in der regulären Spielzeit kann das Team mächtig stolz sein – es war eine Frage von Sekunden.

Der RSC war mit einer Rumpftruppe zum TuS Düsseldorf-Nord gereist: Es grassierte die Grippe, und Thomas Köhler, Aaron Börkei und Mats Trimborn waren nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Zudem laboriert Sebastian Rath noch an seinem gebrochenen Daumen. Deshalb stand zum zweiten Mal der junge Noah Friese im Kader, und Trainer Jordi Molet höchstselbst entschloss sich ebenfalls zu einem Einsatz. Der Katalane hatte bekanntlich bis zum Beginn dieser Saison noch auf der Fläche gestanden; nun wollte er seine Erfahrung spielen lassen. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich zeigen sollte.

Die beiden Tabellennachbarn stürzten sich gleich ins Geschehen. Niko Morovic gelang die frühe Führung, doch Düsseldorf – aktuell das Team der Stunde in der Bundesliga – schlug zurück und drehte die Partie, bevor abermals Morovic für den RSC ausglich. Da waren gerade zehn Minuten gespielt. Nun aber zog der TuS davon und ging mit einem 4:2 in die Kabine. Cronenberg ließ zu viele Konter zu und hatte vorne Pech.

In der zweiten Hälfte schnürte Morovic den Hattrick und brachte Grün-Weiß wieder heran. Der knappe Spielstand war auch Torwart Patrick Heise zu verdanken. Der Routinier war in der Pause eingewechselt worden und stark aufgelegt. Doch einmal musste er hinter sich greifen: Nach dem 5:3 von Nick Heinrichs schien das Spiel entschieden. Jetzt aber nahten die wohl verrücktesten 40 Sekunden der laufenden Saison: Heise verließ sein Tor zugunsten eines fünften Feldspielers, und die Löwen bekamen den Ball über die Linie. Nur noch 4:5! Heise ging wieder ins Tor, aber nur bis zum nächsten, schnellen Ballgewinn – dann verließ er für Jordi Molet das Feld. Der lief vor das Tor, bekam den Pass, und schob den Ball eiskalt unter Düsseldorfs Tormann in die Maschen. Der Ausgleich in den letzten Sekunden. Die mitgereisten Fans kannten kein Halten.

Damit war beiden Teams ein Punkt sicher – in der Verlängerung sollte über einen zweiten entschieden werden. Doch in den zehn Minuten fiel kein Tor mehr, also musste das Penaltyschießen her. Cronenberg traf nur einmal, Düsseldorf zweimal. So blieb es bei einem Punkt für die Löwen, den sie sich aber umso mehr verdient hatten. Die Leistung dürfte für das kommende Wochenende motivieren: Dann steigt das Finale im deutschen Pokal. Es wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Am Samstag (18.3., 18:00 Uhr) ist der RSC auswärts beim SKG Herringen gefordert, und gleich am Sonntag (19.3., 17:00) geht es in der heimischen Alfred-Henckels-Halle endgültig um den Titel.

Der RSC spielte mit: Heise, Geisler – Morovic (3), Molet (1), Ad. Börkei (1), Seidler, Drübert, Bernadowitz, N. Friese