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Weltmeisterlich: RSC-Septett auf der globalen Bühne

Sieben Spielerinnen und Spieler des RSC Cronenberg durften mit den deutschen Nationalteams ins argentinische San Juan reisen, wo kürzlich im Rahmen der World Skate Games die Weltmeisterschaften im Rollhockey ausgetragen wurden. Nach einer 40-stündigen Reise in das Mekka unseres Sports maßen sie sich eine Woche lang mit den Besten der Welt. Sowohl die deutschen Damen als auch die Herren machten dabei mit starken Leistungen von sich Reden, mussten aber jeweils der Übermacht Portugals nachgeben.

Beinahe-Überraschung unter Kapitänin Tacke

Den DRIV-Damen, traditionell etwas erfolgreicher auf internationalem Parkett als die Herren, hatte das Los einige dicke Brocken beschert. Doch sie schlugen sich in ihrer Gruppe wacker: Das erklärte Ziel, Dritter zu werden, wurde erfüllt. Einem 6:2-Sieg über Kolumbien, bei dem Kapitänin Marie Tacke aus Cronenberg ein Tor gelang, folgte ein 0:8 vor großer Kulisse gegen Gastgeber Argentinien. Im letzten Vorrundenspiel hätte das Team von Nationaltrainerin Carolin Reinert beinahe einen Coup gelandet: Gegen die favorisierten Italienerinnen ging Deutschland zwar in Führung, musste sich letztlich aber mit einem 1:1 begnügen.
So stand als Viertelfinalgegner der Topfavorit Portugal fest. Wie zuvor standen auch hier die beiden “Dörper Cats” Marie Tacke und Lea Seidler in der Startformation, während die Cronenberger Torfrauen Annika de Beauregard und Lara Immer im Turnierverlauf der Remscheiderin Annabell Pillenkamp den Vortritt lassen mussten. Zunächst sah alles nach einem engen Duell aus; für die “Selecão” gab es kaum ein Durchkommen. Doch in der zweiten Hälfte fehlten die Körner. Portugal setzte sich mit 5:0 durch.

Die Platzierungsspiele fielen sehr knapp zu Ungunsten Deutschlands aus. Ein 1:3 gegen Frankreich, bei dem Seidler traf, und eine Niederlage im Penaltyschießen gegen Kolumbien besiegelten den achten Rang bei dieser Weltmeisterschaft. Den Pokal holten die Gastgeberinnen: Vor rund 10.000 frenetischen Anhängern im Estadio Aldo Cantoni schlug Argentinien im Finale Spanien mit 3:0.

Krimi gegen Mosambik: Herren unter den besten Acht

Die deutschen Herren haben bei der WM den Aufstieg geschafft. Im Ligensystem, beim Rollhockey üblich, waren sie zunächst in der B-Klasse angetreten. Die Mission Gruppensieg gelang. Nach umkämpften Siegen gegen Österreich (4:1) und Andorra (4:2) war die deutsche Auswahl schon weiter. Im sportlich bedeutungslosen letzten Vorrundenspiel siegte sie dennoch standesgemäß mit 11:0 gegen Außenseiter Australien. Alle drei RSC-Spieler – Niko Morovic, Aaron Börkei und Sebi Rath – steuerten in der Gruppenphase Tore bei, genau wie der langjährige Löwe Max Thiel.
Als einer der Gruppenersten aus der B-WM bot sich der Mannschaft nun die Chance zum Aufstieg. Dazu musste in der Relegation gegen Mosambik ein Sieg her. Die Südostafrikaner waren zuvor in einer klassenhöheren Gruppe Letzter geworden. Mosambik, Dauergast in der Rollhockey-Beletage, ging in Führung. Doch die Adler schlugen zurück. Dank dreier Treffer des Routiniers Lucas Karschau konnte ein spannender 3:2-Sieg gefeiert werden.
Das Resultat: Aufstieg und sofortige Teilnahme am WM-Viertelfinale – noch am selben Tag. Hier fehlte dann die Kraft, doch beim 1:10 gegen das portugiesische Starensemble konnte das DRIV-Team sich einem großen Publikum im altehrwürdigen Estadio Aldo Cantoni präsentieren. Das Spiel gegen die iberischen Vollblutprofis, mit Ex-Löwe Hilbertz im Kasten und Thiel als Torschütze, wird sicher wertvolle Erfahrungen nach sich gezogen haben.

Genau wie die Damen landete das Team von Trainer Tobi Wahlen am Ende auf Platz acht. Die Platzierungsspiele gegen Spanien – überraschend im Viertelfinale an Frankreich gescheitert – und Chile gingen 0:9 und 2:4 verloren.

RSC-Schiri Daniel Loewe mittendrin

Ohne Schiris kein Spiel! Das gilt selbstredend auch auf internationalem Parkett. Der Cronenberger Referee Daniel Loewe wurde als DRIV-Vertreter zu den World Skate Games berufen. Nach einer beschwerlichen Anreise wurde er umso reicher entlohnt: Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Rollhockey-Verbänden sorgte er auf und neben der Bahn für einen fairen Wettkampf. Sowohl am Zeitnehmertisch als auch mitten im sportlichen Geschehen wurde unser Unparteiischer eingesetzt. Das Highlight dürfte sicher das Finale der Damen gewesen sein, bei dem Loewe vor ausverkauftem Haus den Dienst an der 45-Sekunden-Uhr übernahm.

 

Foto: World Skate