1. Bundesliga: Die LöwenRollhockey

Zwei Minuten machen den Unterschied: RSC verliert Spitzenspiel

Schon fünf Tage nach der WM-Rückkehr von sechs beteiligten Nationalspielern trafen im Bundesliga-Nachholspiel der Vizemeister RSC Cronenberg und Meister SKG Herringen aufeinander. Die Hammer behielten mit 2:5 die Oberhand – doch es war lange ein Duell auf des Messers Schneide.

Für das Gipfeltreffen in der Alfred-Henckels-Halle fehlten dem RSC beide Börkei-Brüder. Dafür stand erstmals Sandro Caramanno im Aufgebot, der bislang nur in der U20 der Löwen zum Einsatz gekommen war.

Die eingespielte Herringer Maschinerie rollte früh: In der siebten Minute traf Robin Schulz wuchtig zum 0:1. Die Gästeführung sollte aber nicht lange halten. Thomas Köhler zog in der Folgeminute von rechts in den Strafraum und überwand Nationalkeeper Tegethoff kunstvoll zum 1:1. Das war zugleich der Pausenstand; eine ausgeglichene erste Hälfte brachte keine weiteren Tore ein.

Kaum hatten die Schiedsrichter die Partie wieder angepfiffen, lag der Ball erneut im Tor des SKG. Diesmal war Lucas Seidler den Herringern davongelaufen. An der Führung für Cronenberg hatten die Germanen eine Zeit zu knabbern. Erst zehn Minuten später konnten sie einen Konter nutzen und kamen durch Christoph Rindfleisch zum 2:2. Es blieb also weiterhin spannend, und alles schien auf ein packendes Finish hinauszulaufen, als sich acht Minuten vor Schluss eine entscheidende Szene abspielte: RSC-Kapitän Sebi Rath, am Boden liegend, erwischte seinen Gegenspieler mit dem Schläger und brachte ihn zu Fall. Blaue Karte und direkter Freistoß waren die Folge. Letzteren konnte Tormann Leon Geisler zwar parieren. Doch in der zweiminütigen Überzahl schnürte der SKG unsere Löwen zusehends ein – bis Lucas Karschau die Schleusen öffnete. Seinem 2:3 folgten innerhalb von nur zwei Minuten das 2:4 und das 2:5 durch Robin Schulz und Kevin Karschau. Letzterem platzte die Hutschnur nach einem kleinen Scharmützel mit Geisler, sodass er kurz hintereinander gleich zwei blauen Karten sah. Die Löwen hatten aber den Schock der schnellen drei Gegentore noch nicht verdaut, sodass sie die lange Überzahl nicht mehr zu nutzen wussten. Es blieb beim 5:2-Sieg für den Meister, der sich in der Tabelle dadurch auf den ersten Platz schieben konnte. Cronenberg ist nun Dritter.

Am kommenden Wochenende ist der RSC im Heim-Derby gegen Remscheid gefordert. Gegen den Lokalrivalen und Tabellennachbarn, der frisch aus der WM-Pause kommen wird, ist der RSC auf volle Unterstützung von der Tribüne angewiesen.

Der RSC spielte mit: Leon Geisler, Till Mertens – Thomas Köhler (1), Lucas Seidler (1), Sebastian Rath, Niko Morovic, Tom Drübert, Mats Trimborn, Marco Bernadowitz, Sandro Caramanno.