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Entlassung Nationaltrainer Jordi Molet und sein Trainerteam

Der Vorstand der SK Rollhockey im DRIV erklärte letzte Woche auf der Seite Rollhockey.de, dass entschieden wurde, die Zusammenarbeit mit Nationaltrainer Jordi Molet sowie seinem Betreuerteam zu beenden. Jordi Molet erhielt danach von vielen aktuellen und ehemaligen Nationalspielern Rückmeldungen, dass sie diese Entscheidung für falsch halten, zumal er ein Trainer mit hoher fachlicher Kompetenz sei. Jordi Molet und Physiotherapeutin Nadine Schlesinger verfassten eine Stellungnahme, die auf Wunsch der beiden auf Rollhockey.de veröffentlicht werden sollte. Dies wurde leider abgelehnt.
Da beide im Löwenteam des RSC Cronenberg auch weiterhin arbeiten, hat sich der RSC entschlossen, die Statements zu dieser Angelegenheit auf der RSC-Homepage zu veröffentlichen, um seinen Mitgliedern und den Rollhockeyfreunden die Ansicht der beiden zugänglich zu machen.

Statement von Jordi Molet

Liebe Rollsportgemeinde,

mit großer Überraschung habe ich in der letzten Woche zur Kenntnis nehmen müssen, dass sowohl ich als Trainer sowie unser Betreuerstab nun nicht mehr für die A-Nationalmannschaft zuständig ist.
An dieser Stelle möchte ich mein Bedauern über diese Entscheidung ausdrücken. Gerne hätte ich im Vorfeld in einem persönlichen Gespräch nähere Informationen über die Beweggründe, die zu dieser Entscheidung führten, erfahren. Gegebenenfalls hätten Unklarheiten oder Probleme sofort geklärt werden können.
Trotz dieser für mich enttäuschenden Entscheidung möchte ich mich für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren bei allen Beteiligten bedanken. Ich möchte betonen, dass ich diese Aufgabe in den letzten beiden Jahren mit großer Freude ausgefüllt und alle meine getroffenen Entscheidungen nur in bester Absicht für den deutschen Rollsport gefällt habe.
Ich wünsche dem deutschen Rollhockey und allen Nationalmannschaften des DRIV viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.

Euer Jordi

Statement von Nadine Schlesinger

Die letzten Tage haben in unserer kleinen Rollhockeywelt für viel Wirbel gesorgt. Auch ich bin als Sportphysiotherapeutin der Deutschen Nationalmannschaft seit 2010 ( mit Unterbrechungen von zwei Jahren), meine Praxis ist sogar ein noch viel älterer Baustein in diesem Team, ein Teil davon.
Als Sportphysiotherapeutin in einer Randsportart trägt man immer mehr Verantwortung für Spieler und Betreuer, man ist nicht nur Physio, sondern gleichzeitig “Arzt”, Mentalcoach, “Mama, Ansprechpartner in allen Lebenslagen und Experte für Anti- Doping Fragen.
Auch wenn im Hintergrund agierend, ist es die Person, so sagt man, die morgens als erstes aufsteht und wenn nötig, tief in der Nacht noch das Team versorgt, während die anderen schon lange schlafen. Ich habe jahrelang das volle Vertrauen meiner Spieler genossen. Dieses ist mir immer bewusst gewesen. Ich selbst komme vom Handball, aber der Rollhockeysport hat mich angesteckt und ich habe meinen Beruf mit Herzblut und Leidenschaft in die Mannschaft gesteckt.
Umso bedauerlicher ist es, dass mir vor ca. zwei Wochen durch Sascha, unseren Teammanager, mitgeteilt wurde, nicht mehr Teil der Nationalmannschaft zu sein. Es wäre Zitat:” Der kürzeste und einfachste Weg mir mal eben durch Sascha Bescheid zu geben”.
Der kürzeste sicherlich… und wahrscheinlich der Bequemste. Da es nun sogar über Rollhockey.de öffentlich gemacht wurde, finde ich es umso trauriger, dass nach all den Jahren Zusammenarbeit nie ein Gespräch auf persönlicher Ebene gesucht wurde. Diverse Verantwortliche kennen mich und lagen auch das ein oder andere Mal oder auch des Öfteren bei mir auf der Behandlungsbank.
Umso schlimmer finde ich, dass in unserer Rollhockeywelt, wo die Wege kurz sind, man nicht in der Lage ist, Menschen, die ursprünglich gar nicht aus diesem Sport kommen und ihren Job seit Jahren professionell als Baustein eines ganzen Teams an den Spieler bringen, nicht persönlich zu kontaktieren.
Aus diesem Grunde stehe ich für keine weitere Zusammenarbeit, sei es im physiotherapeutischen Bereich oder fotografischen für die Deutsche Nationalmannschaft mehr zur Verfügung.

Herzliche Grüße,

Nadine Schlesinger

PS : Ich bedanke mich zeitgleich bei allen Trainern, die ich begleitet habe, Marc Berenbeck, Jordi Molet, Sven Steup für die tolle Zusammenarbeit und stellvertretend für ALLE Spieler, die ich unter meinen Händen hatte, bei Patrick Glowka, Liam Hages und Lucas Karschau. Euch durfte ich am längsten betreuen. Danke an alle für Euer Vertrauen. Es war mir eine Ehre unabhängig von Club und Herkunft den Adler auf der Brust zu tragen.