
Deutsche Meisterschaft der C-Jugend in Gera: Ein Wochenende voller Emotionen
Ein Wochenende, das für unsere jungen Rollhockey-Spielerinnen und -Spieler alles bereithielt – Vorfreude, Enttäuschung, Teamgeist und schließlich ein versöhnliches Ende.
Bereits am Freitag machten sich die Kinder samt Familien auf den langen Weg nach Gera – die Koffer vollgepackt mit Trikots, Schlägern und einer riesigen Portion Aufregung. Die Fahrt zog sich, Staus und warme Temperaturen forderten Geduld. Erst spät am Abend kamen alle in ihren Unterkünften an. Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht – die Kinder mussten schnell ins Bett, auch wenn die Aufregung über das bevorstehende Turnier den Schlaf erschwerte. Denn am nächsten Morgen sollte es endlich losgehen: Die Deutsche Meisterschaft stand vor der Tür!
Am Samstagmorgen traf sich das Team bereits um sieben Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Müde Gesichter, aber gespannte Vorfreude lag in der Luft. Um acht Uhr ging es in die Halle – Trikots an, Schoner geschnallt, Schläger bereit: Das Warm-up begann. Die Halle füllte sich mit Stimmen, Musik und dem typischen Klackern der Rollhockey-Rollen auf dem Hallenboden.
Doch dann kam es anders als erhofft: Trotz aller Vorbereitung und Motivation schien an diesem Samstag nichts so recht zu gelingen. Die Kinder wirkten ausgelaugt, träge – vielleicht forderte die lange Anreise, die Hitze und die allgemeine Nervosität ihren Tribut. Die sonst so lebendige Energie auf dem Feld blieb aus. Kein Spielrhythmus, keine Aggressivität – zwei von drei Partien gingen verloren. Der Traum vom Halbfinale platzte. Die Enttäuschung war groß, einige Tränen flossen. Trainer und Betreuer versuchten alles, um die Mannschaft aufzubauen – doch an diesem Tag war einfach der Wurm drin.
Trotzdem: Wer kämpft, kann verlieren. Wer aufgibt, hat schon verloren – und unsere Kinder gaben nicht auf. Am Abend traf sich das gesamte Team mit ihren Familien in einem Restaurant. Gemeinsam wurde gegessen, gelacht und über die Spiele gesprochen. Die Stimmung war überraschend gut – ein Zeichen dafür, wie stark diese Gemeinschaft ist. Die Kinder tobten am Wasser, spritzten sich nass und zeigten: Niederlagen tun weh, aber sie machen auch stark. Und manchmal reicht ein schöner Abend mit Freunden, um neuen Mut zu fassen.
Am Sonntagmorgen dann der Neustart: Wieder Frühstück um sieben, diesmal mit deutlich mehr Energie in den Gesichtern. Es ging um Platz fünf – kein Titel, aber eine letzte Chance, sich selbst zu belohnen und mit einem positiven Gefühl nach Hause zu fahren. Und dieses Mal zeigte sich: Die Kinder hatten aus dem Vortag gelernt.
Schon beim ersten Spiel war klar: Da ist wieder Feuer drin! Schöne Pässe, besseres Zusammenspiel, starke Verteidigung – die Mannschaft war zurück. Beide Spiele am Sonntag wurden gewonnen, und am Ende durften sich unsere jungen Athletinnen und Athleten über einen starken 5. Platz freuen. Es war kein Podestplatz, aber ein wichtiges Erlebnis. Denn wer aus einer Niederlage Kraft schöpfen kann, der hat im Sport – und im Leben – schon viel gewonnen.
Ein Wochenende, das allen lange in Erinnerung bleiben wird. Mit Höhen, Tiefen – und dem schönsten Gefühl: als Team gewachsen zu sein.
Spieler:innen: Zoe Schaefer und Giulina Caramanno (Tor), Oskar Rapp, Bruno Ram (Kapitän), Alicia Fragapane, Giulia Willner, Charlotte da Silva, Till Heinrich, Max Altengarten und Alessio Fragapane.
Trainer: Toni Fragapane, Betreuer: Gerald Ram, Fabian Rapp und Sebastian Altengarten
Text: Nicola Schaefer